08.11.2024 – WANGEN: Bezogen ist die Fachschule für Pflege seit September 2023. Lehrende und Lernende haben das geschichtsträchtige Gebäude auf dem Erba-Gelände in Wangen, das seit 2019 umfangreich saniert wurde, längst an- und eingenommen. Jetzt wurde das Gebäude des Instituts für Soziale Berufe (IfSB) unter Anwesenheit der Verantwortlichen und der Auszubildenden eingeweiht und gesegnet.
Bunter und lebendiger Ort
Die Fachschule für Pflege kann mit Superlativen aufwarten. Aktuell besuchen 94 Auszubildende aus 32 Nationen die Ausbildungseinrichtung, schilderte die Schulleiterin Josefine Wölfle, die die Gäste bei der Einweihungsfeier begrüßte. Doch bis es soweit war, waren auch starke Nerven aller Beteiligter gefragt. Neben störendem Baulärm mussten – allen voran die Schülerinnen und Schüler – etwa geduldig auf WLAN warten. Dass die Schule inmitten des Geländes der diesjährigen Landesgartenschau Wangen liegt, hatte zwei Seiten: zum einen konnten sich hier die Auszubildenden mit Aktionen präsentieren, zum anderen war eben auch der Geräuschpegel der vielen Besuchenden für manchen unschön.
Auf prickelnde Zeiten
Andrea Thiele von der St. Elisabeth-Stiftung, eine der vier Gesellschafter des IfSB, brachte den Auszubildenden Brausepulver als Symbolik für viele prickelnde und aufregende Momente bei den zukünftigen Aufgaben mit. „Sie sind in Zeiten von Fachkräftemangel und Bürokratie ein Zeichen der Hoffnung und das personelle Fundament für die Zukunft“, zeigte sie sich angetan vom Interesse und der Freude der jungen Menschen an der professionellen Pflege von Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Ihren Dank für das gute Gelingen des neuen Standorts, sprach sie den Verantwortlichen der Stadt Wangen, den ausführenden Betrieben sowie den Verantwortlichen des IfSB, allen voran den Geschäftsführern Tom Dickmann und Philipp Kling aus. Der Tag der Einweihung könne gut und gerne als Neuanfang gefeiert werden, als Zeichen für die Weiterentwicklung und des Engagements, mit dem das IfSB seinen Beitrag für eine solidarische Gesellschaft leiste, so Andrea Thiele.
Zusammenfassender Rückblick
Philipp Kling, wirtschaftlicher Geschäftsführer des IfSB, zeichnete rückblickend die Situation auf, die zum neuen Standort führte. Nach der Kündigung der früheren Räume waren knapp zwei Jahre Zeit, um neue Räume zu finden. „Wir erfuhren hervorragende Unterstützung durch die Stadt Wangen“, schilderte Kling. Damit gemeint war der Hinweis seitens der Stadt, dass das Erba-Gelände auch bestens geeignet wäre für das IfSB. Das Gebäude aus dem Jahr 1908 auf dem geschichtsträchtigen Gelände wurde dann ab 2019 aufwändig saniert, der Industriecharakter bewusst beibehalten. Sowohl die Auswirkungen der Coronapandemie mussten bezwungen als auch bauliche Vorgaben des Denkmalschutzes bewältigt werden, was nicht zuletzt dem Engagement von Bauherr Tobias Polifke zu verdanken sei, so Kling. Mit dem Einzug im September 2023 waren noch sechs Gewerke tätig, schilderte Schulleiterin Wölfle. Doch sie ergänzt: „Wir haben jetzt moderne, stylische Schulräume. Einen Ort des Lernens und des Wachsens.“
„Wir haben jetzt moderne, stylische Schulräume. Einen Ort des Lernens und des Wachsens.“
Schulleiterin Josefine Wölfle
Bald geschichtsträchtig
Der Vertreter der Stadt Wangen, Reinhold Meindl, betonte ebenfalls die gute Kooperation zwischen dem IfSB und der Stadt Wangen und freute sich über das sehr gelungene Projekt. Der Schulleiterin überreichte er einen Bildband über die Geschichte der Erba, in dessen nächster Auflage auch die Pflegefachschule des IfSB einen Platz finden wird. Im Anschluss an die Grußworte segneten Pfarrerin Dr. Elisabeth Jooß und Pfarrer Dr. Claus Blessing die neuen Räume. Beide sehen sich als Vertretende aller Religionen. „Da wir unser Leben einer größeren Kraft verdanken, ist die Schule auch ein Ort des Betens. Die spirituelle Dimension des Menschen kann hier gelebt werden“, sagte Jooß. Später konnten sich die Gäste bei einem Rundgang die gelungenen Räume anschauen und sich informieren. Musikalisch begleitet wurde die Feier von Chris Kodalik, ehemalige Schülerin, und den Lehrern David Heidel und Dr. Thomas Hermann.