Linda Yulo

Andere Länder und Sprachen faszinieren

Als Au-pair in England, als Lehrkraft auf den Philippinen, Studium in Weingarten und St. Gallen, Masterarbeit mit Fokus auf interkulturelle Themen. Schon lange interessiert sie sich für andere Kulturen, Länder und Sprachen: Die Stabfunktion Internationalisierung/Erasmus+ am Institut für Soziale Berufe (IfSB) ist bei Linda Yulo daher in den besten Händen.

Vieles im interkulturellen Zeichen

Die 36-Jährige hat selbst eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht, ebenfalls am IfSB. Schon einen Teil ihrer Ausbildung hätte sie gerne im Ausland verbracht. Damals wurde die Europaklasse am IfSB aber noch im zweijährigen Rhythmus angeboten. Der Turnus passte nicht. Die Auslandsaufenthalte holte sie später nach. Sie absolvierte Bachelor- und Masterstudium der Frühpädagogik. In einem Praxissemester am IfSB stieg sie 2014 direkt in die Europaarbeit ein. Für die Europaklasse PIA, der praxisintegrierten Ausbildungsform für Erzieherinnen und Erzieher, ist Linda Yulo seit 2016 federführend neben ihrer Unterrichtstätigkeit verantwortlich. Das Europateam für alle weiteren internationalen Themen am IfSB bildet sie zusammen mit ihrer Kollegin Sybille Schmitt.

Intensive Beziehungen

In ihrer Funktion reist Linda Yulo regelmäßig zu den Partnereinrichtungen des IfSB etwa in Irland, Spanien, Schweden oder in die Türkei. Im Zentrum der Reisen steht sowohl der Kontakt zu den Einrichtungen als auch die Besuche der Auszubildenden im Rahmen der Praxisbegleitung. Dabei lernt sie die Auszubildenden auch gut kennen: „Es ist immer spannend: Wir bekommen eine sehr intensive Beziehung, weil man sich oft auch außerhalb der Einrichtung trifft, zum Beispiel abends beim gemeinsamen Essen. Wir werden in alle Lebenslagen der Auszubildenden involviert.“ Sie stehe den jungen Menschen bei ihrem 15-wöchigen Auslandsaufenthalt oft auch beratend zur Seite.

Rückkehr mit vielen Kompetenzen

Seit 2017 ermöglicht das IfSB in allen Ausbildungsformaten und -richtungen einen Auslandsaufenthalt von zwei bis acht beziehungsweise 15 Wochen. Jedes Jahr nutzen rund 80 Studierende am IfSB diese Möglichkeit. Im Schnitt kommen 20 von ihnen aus der Europaklasse PIA. Die angehenden Pädagoginnen und Pädagogen sind meist im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Von ihren Auslandseinsätzen kommen sie mit vielen neuen Kompetenzen zurück. Bei der Evaluation sieht Linda Yulo, dass an oberster Stelle der Zuwachs an Selbstständigkeit steht, aber auch der Zugewinn an Sprachkompetenz und der interkulturellen Sensibilität. „Auffallend ist auch, dass sie gelassener auf schwierige Alltagsituationen reagieren und ihre Scheu spürbar abgelegt haben, zum Beispiel in einer fremden Sprache mit den Eltern zu reden“, erklärt Linda Yulo.

Lehrer als Lernende

Nicht nur Auszubildende, sondern auch einige Lehrkräfte nutzen seit 2017 jedes Jahr die Möglichkeit als Lernende auszureisen. In entsprechenden Einrichtungen hospitieren sie dann im Rahmen von Erasmus+ für zwei bis fünf Tage. Ihre Erfahrungen präsentieren sie im IfSB-Kollegium. Interessant findet Linda Yulo, dass sich die Themen im Unterricht danach verändern, interkulturell beeinflusst werden und so auch die nichtentsendeten Auszubildenden erreichen.

Reisen bereichern

Was Linda Yulo selbst bewegt, Ländergrenzen zu überschreiten: „Es ist schön, offen zu bleiben. Es bedeutet aus dem eigenem Alltag rauszukommen und zu erleben, wie es auch geht. Eine Reise beflügelt für die kommende Zeit. Sie bereichert das eigene Leben,“ schildert sie, die den direkten Kontakt zur Bevölkerung anderer Länder schätzt und genießt. Und die ihre Erfahrungen gerne für die Lehre nutzt und weitergibt.

Foto: Linda Yulo ist am Institut für Soziale Berufe für die Internationalisierung/Erasmus+ verantwortlich.

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