Lorena Dämpfle, eine junge Frau mit langen blonden lockigen Haaren.

Lorena Dämpfle

Sie hat einen Bachelor in Medien- und Kommunikationsdesign. Außerdem hat sie viel Erfahrung gesammelt, unter anderem bei Unicef in Köln, als Kinderbetreuerin in einem Robinson Club und als Elternassistenz für eine Mutter mit Beeinträchtigung. Die Zeit der Coronapandemie sah die 27-Jährige für sich weniger als Krise, sondern vielmehr als Chance. Die Frage an sich selbst lautete: „Was will ich wirklich?“ Jetzt ist Lorena Dämpfle im ersten Ausbildungsjahr der Europaklasse PIA, der Praxisintegrierten Ausbildung für Erzieherinnen am Institut für Soziale Berufe (IfSB). Und folgt damit mehreren Leidenschaften.    

Recht auf ein gutes Leben

Bei ihrer 1,5-jährigen Arbeit bei Unicef in Köln erhielt sie viele Einblicke. „Das hat mich sehr geprägt,“ sagt die gebürtige Oberschwäbin. Der Arbeitsbeginn fiel fast genau mit dem ersten Lockdown in der Pandemie zusammen. Es waren große Themen, die das Team und sie bei Unicef beschäftigten: neben Corona der Klimawandel, zehn Jahre Syrienkrieg, der Weltkindertag, 75 Jahre Unicef. Die Phase habe sie sehr geprägt. „Ich möchte einfach was tun. Auch wenn ich weiß, dass ich nicht jeden erreichen kann“, sagt sie hochmotiviert. Aus ihrer Sicht soll jedes Kind – egal wo es geboren ist – ein Recht auf ein gutes Leben haben. Dazu will sie ihren Teil beitragen.

Ein noch bunteres Bild

Ihr Interesse gilt auch der Interkulturalität und Diversität. Durch ihre vielfachen Auslandsaufenthalte hat sich das Interesse dafür noch verstärkt. Bereits in der Abiturklasse war sie zum Schüleraustausch in Irland und hat nicht nur eine Schuluniform getragen, sondern lernte auch ein anderes Bildungssystem kennen. Während ihres Studiums war sie in Madrid, zum Praktikum in Berlin. Als Kinderbetreuerin arbeitete sie acht Monate in Antalya. Die Zeit war geprägt von viele Eindrücken und unzähligen Begegnungen. „Das hat mein Bild von der Türkei noch viel bunter gemacht, als es davor schon war“, schwärmt sie.

Interessen ergänzen sich

Vor Ort macht sie im Wechsel zum theoretischen Unterricht ihre praktische Ausbildung als Erzieherin in der Geschwister-Scholl-Schule des KBZO in Weingarten. In der sogenannten K-Klasse, in der jugendliche Schülerinnen und Schüler im Alter von circa 15 bis 18 Jahren beschult werden, vermittelt das Team unter anderem individuelle Lerninhalte, sowie Selbstständigkeit und soziale Interaktionen. Hier lernt Lorena Dämpfle andere Schwerpunkte kennen, als sie in der Regelschule üblich sind. In den Ferien ist sie im Schülerinternat eingesetzt und erfährt nicht nur den Schulalltag, sondern auch die Heimstrukturen aus dem Effeff. Auch der Umgang mit den Kindern am KBZO hat ihr Bild verändert. Das Thema Inklusion schwinge inzwischen in vielen Überlegungen und Situationen bei ihr mit. Die Arbeit im multiprofessionellen Team, bestehend unter anderem aus Ergotherapeutin, Sozialpädagogin, Sozialarbeiterin, Erziehern und Heilerziehungspflegern, begeistert sie.

Gut begleitet

An der theoretischen Ausbildung schätzt sie, dass fachliche Begriffe und Inhalte definiert und mit Inhalt gefüllt werden. Das fokussierte Wissen und die übersichtlichen Einblicke etwa in Psychologie, Erziehungsmodelle, die professionelle Gestaltung von Beziehungen oder das Bild vom Kind finden Raum. „Wir werden gut angeleitet,“ sagt sie. Des Weiteren steht eine gutsortierte Bibliothek zur Verfügung und die Lehrkräfte versorgen die Auszubildenden über die Lernplattform Moodle mit Material und Lernstoff.

Musik und Gesang sind wichtig

Die globale Entwicklung interessiert sie ebenso wie die Bedeutung von Kultur. In der Europaklasse erfährt sie wie diversitätsbewusste Pädagogik gelingt und wie Menschen in Harmonie und ohne Exklusion zusammenleben können. In der weiteren Ausbildung lernt sie auch das Gitarrenspiel. Musik und Gesang haben für sie in der Erziehung einen besonderen Stellenwert und werden so fachlich untermauert. Im zweiten Ausbildungsjahr kann sie nochmal für drei Wochen ins Ausland, unterstützt vom Erasmus-Programm. Lorena Dämpfle strahlt und sagt: „Es ist alles superspannend.“

Anne Oschwald

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Beitragsbild: IfSB

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