21.05.2025 – RAVENSBURG: Kurz vor dem Abschlusskolloquium haben wir uns mit unseren Heilpädagog:innen wieder auf den Weg gemacht. In den Bergen konnten wir die Hektik des Alltags hinter uns zu lassen und zur Ruhe zu kommen.
Das Unterwegs sein in den Bergen lädt dazu ein, das Gehen, Innehalten, Atmen, Schauen, und Ans-Ziel-Kommen intensiv auszukosten. Wir haben einen Raum geschaffen, für das, was uns im Inneren bewegt; einen Raum für Begegnungen, Erfahrungen, Fragen.
Unterwegs sein – Übergänge – Grenzüberschreitungen
Die Auseinandersetzung mit religiös-spirituellen Inhalten ist Teil des Ausbildungsprofils an der Fachschule für Heilpädagogik. Die Symbolik der Berge liegt tief im Menschen verwurzelt. Übergänge und Grenzüberschreitungen bestimmen das Unterwegssein im Gebirge. Das lange Steigen und Gehen sind körperliche Bewegungen, die die geistigen Suchbewegungen anregen und intensivieren können. Das Gebirge vermittelt einen Transzendenzbezug – eine Erfahrung von der Tiefe des Seins und des Lebens.
Gespräche über Gott und die Welt
Begleitet wurden wir von Werner Langenbacher (Diplom-Theologe, Betriebsseelsorger), der mit uns sprichwörtlich über „Gott und die Welt“ ins Gespräch gekommen ist. Einen Schwerpunkt dabei bildeten die Themen „Bewahrung der Schöpfung“ und „soziale Gerechtigkeit“. Überraschend und beeindruckend war, wie viele Aussagen in der Bibel auch für unsere Zeit hoch aktuell sind und uns Orientierung geben können. Auch Gedanken von Papst Franziskus zu unseren Fragestellungen haben uns berührt.
„Wir kommen jedoch heute nicht umhin anzuerkennen, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einem sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde.“ (Papst Franziskus)
Viel Raum für Begegnung und Gespräche
Beim gemeinsamen Singen, Spielen und Kochen und Essen haben die Heilpädagoginnen ihre Gemeinschaft, die während der dreijährigen Ausbildung gewachsen ist, nochmals intensiv erlebt und genossen. Es waren unvergessliche Tage.
Religiös-spirituelle Erfahrungen können ermöglicht, aber nicht erzwungen werden. Die enge Verknüpfung von Bewegung, Emotion und Kognition führt jedoch in der Regel zu nachhaltigen Erlebnissen, die in der Erinnerung der TeilnehmerInnen fest verankert werden.
(Text: Heidi Fischer; Fachschule für Heilpädagogik)


